Psalm 110: Jesus, König und Priester

Das Thema dieses Monats konzentriert sich auf die Prophezeiungen, die Jesus, sein Leben und sein Werk voraussagten. Man kann nicht vollständig verstehen, wer er war, ohne das Alte Testament und insbesondere die Psalmen zu studieren. Sie zeigen, dass dieser Plan Gottes keine allgemeine Idee war, die verwirklicht wurde, sondern ein sehr detaillierter Plan, der Jahrhunderte vor Jesu Ankunft in der Welt in jeder Hinsicht ausgearbeitet wurde. Die Psalmen enthalten erstaunliche Einzelheiten über das Leben und den Tod Jesu sowie über die Menschen und Ereignisse in seinem Umfeld. Das Buch der Psalmen wird zwar oft nicht als Buch der Prophezeiung angesehen, aber es ist voll von Prophezeiungen- von Jesu Geburt bis zu seinem Verrat, von seiner Folter bis zu seinem Tod, von seiner Auferstehung bis zu seiner Himmelfahrt und von seiner weltweiten Herrschaft bis zu seiner Wiederkunft. Jesus selbst zitierte oft alttestamentliche Schriften, die von ihm sprachen und welche zeigten, dass er die Erfüllung war.

Etwa 16 der 150 Psalmen werden als messianisch eingestuft. Viele der anderen Psalmen sind zwar nicht streng messianisch, beziehen sich aber in irgendeiner Weise auf Christus. Alle diese Psalmen, die von verschiedenen Autoren verfasst wurden, erzählen viel über seine Person, sein Leben, seine Ablehnung, sein Leiden und seine Auferstehung. Diese Psalmen wurden häufig von vielen Schreibern des Neuen Testaments zitiert und näher erläutert. Jesus selbst sagte: “Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen (Lukas 24,44).

Einer dieser Psalmen ist Psalm 110, der von der Person spricht, die Christus sein würde. Dieser bemerkenswerte Psalm ist einer der im Neuen Testament am häufigsten zitierten Abschnitte des Alten Testaments. James Montgomery Boice, ein amerikanischer reformierter christlicher Theologe, zählte 27 direkte Zitate oder indirekte Anspielungen auf Psalm 110 im Neuen Testament.

Der erste Vers dieses Psalms ist einer der meistzitierten im Neuen Testament. „Der HERR spricht zu meinem Herrn: ‚Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße mache.‘“ Hier offenbart David prophetisch die Worte Jehovas an den Messias, Davids Herrn. In einer Diskussion mit den Pharisäern bekräftigte Jesus seine Gottheit, als er diesen Vers sprach. Zuvor hatte die Menge Jesus als den Sohn Davids verkündet: „Die Menge, die vor ihm herging, und die, die ihm folgten, riefen: Hosianna dem Sohn Davids; GELOBT SEI, DER DA KOMMT IM NAMEN DES HERRN! Hosianna in der Höhe!“ (Matthäus 21,8-11). Was würde Jesus, der körperlich ein Nachkomme Davids ist, auch zu Davids Herrn machen? Jesus setzt den Lobpreis als Nachkomme Davids mit der Bezeichnung „Herr“ gleich. Da er eine Gottheit ist, die im Fleisch gekommen ist, ist er sowohl Davids Herr als auch Davids Nachkomme. Nach seiner Auferstehung ist er in den Himmel aufgefahren um zur Rechten Gottes zu sitzen, um zu regieren und für uns Fürsprache einzulegen, bis er wiederkommt.

„Der HERR wird das Zepter deiner Macht ausstrecken aus Zion. Herrsche mitten unter deinen Feinden! Wenn du dein Heer aufbietest, wird dir dein Volk willig folgen in heiligem Schmuck. Deine Söhne werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte.“ (Psalm 110,2-3). Diese Verse zeigen Jesus auf seinem Thron mit dem Zepter in der Hand, der jetzt in seinem Reich regiert. Paulus schreibt: „Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes.“ (Kolosser 1,13). Er hat alle Macht und Autorität, wie er in Matthäus 28,18 erklärt, und das Heil ist allein in seinem Namen (Apostelgeschichte 4,12). Er ist unser Haupt, wie wir in Epheser 1,18-23 sehen. Auch wenn viele sich weigern, an ihn zu glauben oder ihn anzuerkennen, regiert er weiter. Er zwingt uns seine Herrschaft nicht auf, sondern wir nehmen sie freiwillig an, wenn wir uns entscheiden, seine Gebote zu befolgen und seine Kinder zu werden. Wir dienen ihm, weil wir ihm dienen wollen und weil wir ihn lieben und respektieren.

„Der HERR hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: ‚Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks’“ (Psalm 110:4). Jesus ist sowohl Priester als auch König. Das ist einzigartig, denn unter dem alten Gesetz hat nie jemand so geherrscht. Der Schreiber des Hebräerbriefs geht in den Kapiteln 5-7 sehr ausführlich auf das Priestertum Jesu ein. Unter dem alten Gesetz waren Priester aus dem Stamm Levi und Könige (mit Ausnahme von König Saul) aus dem Stamm Juda. Jesus erfüllt beide Rollen als Herrscher über uns und als unser Priester und Fürsprecher: „Weil wir denn einen großen Hohepriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit“ (Hebräer 4,14-16). Jesus ist unser Mittler, der uns eine feste Hoffnung und einen Anker für unser Leben gibt, denn er weiß, was wir alles durchmachen. Er wird uns in der Not helfen.

In Psalm 110,5-7 heißt es: “Der Herr zu deiner Rechten wird zerschmettern die Könige am Tage seines Zorns. Er wird richten unter den Völkern, aufhäufen Erschlagene, wird Häupter zerschmettern weithin auf der Erde. Er wird trinken vom Bach auf dem Wege, darum wird er das Haupt emporheben.“ Dies sagt die Dauer der Herrschaft Jesu voraus - bis zum Tag des endgültigen Gerichts und der Niederlage seiner Feinde. Diejenigen, die sich gegen den Herrn erhoben haben, werden „zerschmettert“ (oder durchbohrt) und „gerichtet“ werden. Im Buch der Offenbarung beschreibt Johannes diesen großen Tag in Kapitel 19,11-16 sehr anschaulich. Wir freuen uns auf diese Zeit, denn nach dem Endgericht wird es für die Gerechten des Herrn Frieden geben. „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein“ (Offenbarung 21,1-3). Jeder Mensch hat die Wahl, ob er unter seinem Fuß zertreten wird oder ob er erhöht wird, um mit ihm auf seinem Thron zu sitzen. „Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron“ (Offenbarung 3,21).

In diesem Augenblick regiert Jesus, und er zermalmt das Böse, bis Sünde, Tod und das Böse endgültig besiegt sind. Wenn wir uns die Welt heute ansehen, sieht es nicht so aus, als würde Jesus regieren. Es sieht so aus, als würde das Böse die Oberhand gewinnen, als wäre die Welt außer Kontrolle, als wäre alles ein Chaos. Und wo ist Gott? Deshalb brauchen wir Psalmen wie diesen in der Bibel. Es macht Sinn, dass der Psalm von Jesus handelt, denn Jesus arbeitet daran, seine Feinde um seiner Kinder willen zu besiegen. Gott versichert uns, dass die Herrschaft des Sohnes sicher ist. Mir gefällt dieser Satz: „Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen.“ Das ist sein Plan, dass der Sohn regieren soll und niemand hat die Macht, ihn umzustimmen. Hier ist deine Hoffnung - der Messias regiert, und er wird weiter regieren und alles besiegen, was du nicht besiegen kannst. Und wenn er alles besiegt hat, was uns besiegen könnte, wird er sein endgültiges Reich der Gerechtigkeit und des Friedens für immer einführen. Das ist es wert, dass wir uns entscheiden, ihm zu folgen.

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Psalm 110: Jesus, König und Priester
Linda Barnett Translated by Teresa Rothe
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